18. Feb. 2023 – Gedanken zu meiner Stadt


Wenn ich
durch die Stadt gehe
Richtung Altstadt
durch die
Eisenbahnunterführung
An der Ellerstraße
vorbei
an der
Street Art
vorbei
an diesem
geschichtsträchtigen Ort
wo einst
die Barrikaten
errichtet wurden
beim Spartakistenaufstand
1919
der es sogar einst
in die NY Times schaffte
"SHARP FIGHTING
 IN GERMAN CITIES"

DUSSELDORF, April 13, (via Copenhagen)- On Saturday night and Sunday
 morning government troops attacked  Spartacide forces intrenched in the
 Oberbilk quarter, in the southeastern section of the city, and, after a violent
 bombardment with artillery and minethrowers, ejected them. The majority of the Spartacides fled in the direction of Eller and the troops are no longer encountering serious resistance.

15. April 1919 NY Times
Durch die Unterführung
rechts hinein
in die Mintropstraße
am Mintropplatz
wo man Plakate
aufgehängt hat
zu Ehren von Mintrop
dem Maler
um dem Menschen
Respekt zu zollen
an einem Ort
an dem sich
die Alkoholiker und
Drogenabhängigen treffen
die sich (oder denen man)
die Bänke gebaut hatte
damit sie es
schön haben
an diesem
unwirtlichen Ort
vorbei
an dem 60er-Jahre Bau
mit der offenen Glasfassade
wo ehemals
(oder immer noch)
ein Pfandleihhaus war
die Blicke
hinauf an den Häuserzeilen
versuchend
sich den Glanz
der Vorkriegsjahre vorzustellen
wo nun nur noch
schnöde Nachkriegsbauten
die Straßen säumen
gestrichen im
Nachkriegsgrau
mir kommt der Gedanke
eine Inventarisierung zu machen
welche von 
diesen Häusern
aus den Vorkriegsjahren
stammen
mir fällt als erstes
das Hotel Bismarck
ein, in der Bismarckstraße
(ob es schon immer ein Hotel war? 
Das ließe sich 
durch die Online-Adressbücher
leicht herausfinden) und dann noch
der Bau
rechts vom Bahnhof
es muss die
Finanzverwaltung o.ä. sein
Prächtig
man kann sich in etwa vorstellen 
wie der Zugang zur Stadt 
ausgesehen haben muss
und nun locken zwar die
Immermannstraße
mit all ihren
japanischen Restaurants und Geschäften
am Wochenende die jungen Menschen verkleidet als ihre Lieblings-Manga-Figuren
aber der Charme der Stadt
ist da nicht ersichtlich
Als TouristIn
Spaziert die Person nicht
zur Altstadt
sondern ihr sei angeraten
Die U-Bahn bis Heinrich-Heine-Allee zu nehmen
dem berühmten Sohn der Stadt
der allerdings seinen Lebensabend
in Paris verbrachte
die Stadt aber werbetechnisch 
ein Heine-Haus (sein Geburtshaus) 
die Heine-Allee und die 
Heine-Universität führt
angekommen in der Altstadt
Ist es wie
in einer anderen Zeit
an einem anderen Ort
nichts gemein
mit dem Stadtteil
in dem man wohnt
in der Altstadt tummeln sich
die BesucherInnen
reihen sich die Menschen
Museen und Kneipen aneinander
wie eine andere Welt
, ,

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